Die Motorsportsaison hat schon einige Zeit begonnen, doch leider kam ich bis vergangenes Wochenende noch nicht dazu eine Veranstaltung zu besuchen. Einer meiner Jährlich gern besuchten Termine am Hockenheimring ist die „Bosch Hockenheim Historic“. Die Veranstaltung verspricht jedes Jahr viel Abwechslung durch verschiedene Klassen und Epochen des Rennsports und ist immer einen Besuch wert.
Wetterlage unklar
Aufgrund der stark wechselnden Wetterlage war es im Vorfeld jedoch unklar ob sich der Besuch dieses Jahr überhaupt lohnt. Online konnte man schon verfolgen, dass Samstags unter schwierigen Bedingungen nur sehr zaghaft gefahren werden konnte. Es zog mich jedoch trotzdem an die Rennstrecke, denn das letzte mal ist schon einige Zeit her. Mit im Gepäck: sämtliche Utensilien für alle möglichen Wetterlagen.
Ein Rennsonntag mit viel Abwechslung
Der Tag begann mit einem Sprintrennen des Lotus Cup, ein schöner Einstieg in den Tag. Das Wetter war windig und sehr kalt, das konnte man auch auf der Strecke beobachten. Es war für die Fahrer am Morgen sehr schwer die Betriebstemperatur in den Reifen herzustellen. So waren zu Beginn des Tages viele Abflüge zu sehen. Dies wiederholte sich auch in den darauf folgenden Rennen der Historic Racecar Assosciation und der BOSS GP. In dieser Klasse wurde am Sonntagmorgen das Rennen 1 ausgetragen, denn dies war aufgrund des Wetters am Samstag nicht möglich. Dieses Rennen war jedoch sehr geplagt von einigen Runden hinter dem Safety Car und zaghaft fahrenden Boliden. In dieser hohen Klasse verdeutlichte sich das Problem der Streckentemperatur sehr extrem.
Mit fortschreitender Zeit kam dann doch die Sonne zum Vorschein und so wurde es für die Fahrer sichtlich einfacher ihre Fahrzeuge auf der Strecke zu halten. Man konnte beobachten wie sich die einzelnen Klassen Stück für Stück ihrem Limit näherten. Das machte sich auch zügig an den Rundenzeiten bemerkbar.
Langer Tag, wenig Verschnaufspausen
Im Vergleich zu letztem Jahr war das Programm sehr eng gesteckt. Durch die vielen Verzögerungen, war man bereits gegen Mittag weit hinter dem Zeitplan. Die Mittagspause fand dadurch so gut wie nicht statt, da sich permanent etwas auf der Strecke tat. Erst wurden drei Maserati MC12 ausgefahren, dann durfte das Team FNT ihren Formel 1 Boliden präsentieren. Anschließend fuhren einige Privatpersonen über die Strecke, bevor es wieder mit dem eigentlichen Renngeschehen weiter ging. Abends jedoch machte sich der problematische Zeitplan bemerkbar. Leider wurde hier an der Rennzeit der CanAm Fahrzeuge direkt einiges verkürzt und auch zwei weitere Rennen gingen nicht über die geplante Distanz.
Fazit der Hockenheim Historic 2019
Es hat sich gelohnt wieder auf die Hockenheim Historic zu gehen. Der Tag war spannend und sehr abwechslungsreich. Geboten waren zehn Rennen mit unterschiedlichsten Fahrzeugen, es war also für jeden etwas dabei. Aufgrund der schwierigen Wetterlage war es dieses Jahr jedoch nicht ganz so gut besucht wie 2018.
Persönlich habe ich im Vergleich zu letztem Jahr einen Punkt zu kritisieren: man bekam diesmal nur den Bereich der Strecke mit, an welchem man auch saß. Letztes Jahr hat man im Bereich der Sachs-Kurve einen großen mobilen Bildschirm aufgestellt. Damit war es möglich auch den Start zu verfolgen oder einen Einblick zu bekommen warum es gerade nicht weiter geht. Dieses Jahr fehlte dieser Bildschirm. Die Starts bekam man dadurch lediglich akustisch mit und Verzögerungen wurden durch die Moderatoren ebenfalls erst spät mitgeteilt. Hier hat man denke ich am falschen Ende gespart. Das sorgte auch wieder dafür, das man die Unterbrechungszeiten kaum sinnvoll nutzen konnte, da man nicht mit bekam wie lange es ungefähr dauern könnte. Sehr ärgerlich, denn dieses Jahr verbrachten wir viel Zeit mit warten, welche wir letztes Jahr nutzten um uns immer wieder mal die Füße im Fahrerlager zu vertreten.
Das Fahrerlager erstreckte sich über den gesamten Platz, jedoch fuhren viele Teams direkt nach ihren letzten Rennen ab. Somit sah man von der Tribüne am Nachmittag schon große Lücken. Den Teams ist es jedoch nicht zu verübeln, denn viele nehmen weite Anreisen in Kauf um an diesem Wochenende mit dabei zu sein.
Fotos und viele Informationen sind auf der Website des Events zu finden.