Wie schon im Beitrag zu der verwendeten Peripherie meines Simulators erwähnt, habe ich eine Veränderung am Bremspedal meiner T3PA-Pro Pedalen vorgenommen.Denn fast alle Pedale zum Anschluss an einen Computer werden über den zurückgelegten Weg des Pedals abgefragt. Dies ist bei der Bremse jedoch sehr unrealistisch. Desweiteren ist es auch für den Mensch schwierig immer wieder den richtigen Bremspunkt zu erwischen, wenn hier kaum eine Möglichkeit besteht sich diesen einzuprägen.
Die reale Situation
Der Aufbau der Bremsanlage in richtigen Fahrzeugen kann man recht simpel erklären. In Wirklichkeit hängen natürlich noch mehr Komponenten im System, doch uns geht es hier lediglich um die grundlegende Funktion.
Eine Bremsanlage im KFZ ist ein hydraulisches System. Durch den Druck auf das Bremspedal wird ein Zylinder betätigt, dieser drückt Bremsflüssigkeit in die Leitungen. In einem Hydraulischen breitet sich der Druck nun zu allen Seiten gleichmäßig aus. Das heißt der Druck in den Bremsleitungen ist am Bremszylinder der Gleiche wie an allen anderen Enden. Die Enden der Bremsleitungen sind nun mit den Bremszylindern an den einzelnen Rädern verbunden, hier übt sich der Druck in der Leitung also ebenfalls aus und die einzige Komponente die nachgeben darf, ist der Kolben im Bremszylinder selbst. Er fährt nun aus und drückt damit die Bremsbeläge auf die Bremsscheiben, durch die Reibung entsteht die Bremswirkung. Erhöht man den Druck auf das Bremspedal, erhöht man diesen also auch in den Leitungen und folge dessen auch den Druck der Bremsbeläge auf die Bremsscheiben.
Eine Rückmeldung der Bremsanlage im Fahrzeug erfolgt also ausschließlich über den Gegendruck des Pedals.
Dies hilft uns nun im Simulator das Feedback ähnlich zu gestalten. Es gibt kaufbare Möglichkeiten die Bremspedale verschiedener Hersteller mit Zylindern auszustatten um den Gegendruck so realistisch wie nur möglich zu simulieren. Hier steht meistens der Preis jedoch in keinem Verhältnis zum Nutzen. Daher habe ich nach einer bezahlbaren und einfachen Lösung gesucht, die es mir erlaubt im Notfall auch wieder einen Schritt zurück zu gehen und die Pedale wieder in den vorherigen Zustand zu versetzen.
Der Dehnungsmessstreifen klärt
Meine Lösung fand ich auf der Seite Skill-your-drive.de, er bietet einen Dehnungsmessstreifen auf einer Alu-Schiene, fertig angepasst auf die T3PA-Pro Pedale. Diese wird einfach anstatt der Federn oder dem Gummipuffer hinter die Pedale eingebaut, damit ist die Installation an den Pedalen bereits erledigt. Die Aluschiene hält einem ordentlichen Druck stand und sollte somit den normalen Alltag aushalten. Dies wird übrigens auch als Load-Cell Bremse bezeichnet.
Das Signal wird nun über eine kleine Box in das restliche Pedalsignal eingeschliffen. Über die Box kann man einstellen wie empfindlich der Messstreifen reagieren soll beziehungsweise wie viel Druck nötig ist um die volle Bremswirkung zu erreichen. Nach dem Einbau sollte man sich also etwas Zeit nehmen und bei einigen Testfahrten diese Einstellungsarbeit in Ruhe durchführen.
Den kompletten Umbau könnt ihr auf der Seite Skill-your-drive.de erwerben. Ich habe dazu einfach über das Kontaktformular eine Anfrage gestartet. Der ganze Vorgang war Reibungslos und zuverlässig. Wenige Tage später hielt ich bereits das Paket in den Händen und konnte mit dem Einbau loslegen.
Das Resultat
Ich muss sagen, vom Ergebnis bin ich persönlich begeistert! Die Reaktion ist wunderbar und man bekommt ein ordentliches Gefühl für die richtigen Bremspunkte. Dadurch ist es möglich etwas später, dafür aber härter in die Bremse zu treten, jedoch die Räder noch nicht ganz zum Blockieren zu bringen. Man erwischt die Punkte viel besser und es fühlt sich deutlich realistischer an als wenn das Pedal einfach nach unten weg fällt.
Ich bin voll und ganz damit zufrieden und die Preis- / Leistung für diesen Umbau ist definitiv gerechtfertigt.